
Moldau-Wahl: Proeuropäische PAS sichert sich Mehrheit – Weichenstellung für EU-Kurs
Die proeuropäische Partei Aktion und Solidarität (PAS) von Präsidentin Maia Sandu hat die Parlamentswahl in Moldau gewonnen und ihre Mehrheit verteidigt. Mit 50,03 Prozent der Stimmen festigt die PAS ihren Kurs in Richtung Europäische Union und setzt sich gegen prorussische Kräfte durch. Das Ergebnis ist richtungsweisend für die Zukunft des Landes, das traditionell zwischen Moskau und Brüssel hin- und hergerissen ist.
Key Takeaways
- Die proeuropäische PAS verteidigt ihre Mehrheit bei der Parlamentswahl in Moldau.
- Die Partei von Präsidentin Maia Sandu erzielte 50,03 Prozent der Stimmen.
- Der prorussische Patriotische Block kam auf knapp 24,3 Prozent.
- Die Wahl war entscheidend für den geopolitischen Kurs Moldaus zwischen der EU und Russland.
- Es gab Vorwürfe russischer Einflussnahme, darunter Stimmenkauf und Desinformation.
Proeuropäischer Kurs bestätigt
Die Partei Aktion und Solidarität (PAS) konnte ihre Position als stärkste Kraft im moldauischen Parlament behaupten. Nach Auszählung von über 99,5 Prozent der Stimmen sicherte sich die PAS 50,03 Prozent der Wählerstimmen. Dies bedeutet eine Fortsetzung des proeuropäischen Kurses, den die Regierung seit 2021 verfolgt. Der prorussische Patriotische Block erreichte lediglich 24,3 Prozent der Stimmen.
Diaspora als entscheidender Faktor
Der Ausgang der Wahl hing maßgeblich von der Stimmabgabe der moldauischen Diaspora im Ausland ab. Hunderttausende Moldauer, die in der Europäischen Union leben, haben traditionell einen erheblichen Einfluss auf die politische Zusammensetzung des Parlaments in ihrer Heimat.
Proteste und Vorwürfe
Noch vor der vollständigen Auszählung der Stimmen kündigte der kremlfreundliche Oppositionsführer Igor Dodon bereits Proteste an. Er behauptete, die PAS habe die Wahl verloren und die Opposition habe gewonnen. Dodon rief seine Anhänger zu Demonstrationen auf.
Angespannte Lage und russischer Einfluss
Moldau, das wie die benachbarte Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten innehat, befindet sich in einem ständigen Spannungsfeld zwischen Westintegration und russischem Einfluss. Präsidentin Maia Sandu warnte vor der Wahl vor den prorussischen Kräften und betonte die Bedeutung eines europäischen Moldaus. Die moldauischen Behörden berichteten von erheblichen Bemühungen Russlands, die Wahl zu beeinflussen. Dazu zählten Stimmenkauf, Desinformationskampagnen in sozialen Netzwerken und Cyberattacken. Es gab auch Berichte über die Vorbereitung von Massenunruhen, bei denen über 70 Personen festgenommen wurden. Westliche Experten äußerten sich besorgt über die zunehmende Einflussnahme des Kremls.