
Fruchtwerk Milke Insolvenz: Leere Supermarktregale in NRW nach Zulieferer-Ausfall
Der Saft- und Likörhersteller Fruchtwerk Milke aus Bad Sassendorf hat Insolvenz angemeldet und den Betrieb eingestellt. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Supermarktregale in Nordrhein-Westfalen, da namhafte Ketten wie Rewe und Edeka von Lieferausfällen betroffen sind. Grund für die Schieflage ist der plötzliche Wegfall eines Hauptzulieferers, mit dem seit zwei Monaten kein Kontakt mehr besteht.
Key Takeaways
- Fruchtwerk Milke meldet Insolvenz an, Betrieb eingestellt.
- Hauptgrund: Ausfall des wichtigsten Rohwaren-Zulieferers.
- Supermärkte wie Rewe und Edeka in NRW betroffen, Produkte verschwinden aus Regalen.
- 16 Mitarbeiter erhalten vorerst Insolvenzgeld.
- Gründer hofft auf mögliche Wiederaufnahme des Betriebs nach Restrukturierung.
Insolvenzverfahren eröffnet
Das zuständige Amtsgericht Arnsberg hat am 18. September das Insolvenzverfahren gegen den Inhaber Florian Milke eröffnet. Jens Brömmelmeier von der Kanzlei White & Case wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Laut Milke musste die Reißleine schnell gezogen werden, da jede weitere Woche des Betriebs nur Geld gekostet hätte.
Auswirkungen auf den Einzelhandel
Die Folgen der Betriebseinstellung sind bereits in Supermärkten in Nordrhein-Westfalen spürbar. Nach Informationen von "Ruhr24" werden unter anderem Rewe und Edeka nicht mehr mit den Produkten von Fruchtwerk Milke beliefert. Kurzfristig scheint es keine gleichwertige regionale Alternative zu geben. Lieferanten aus anderen Regionen, wie dem Bodensee, kamen für Milke nicht in Frage, da die Transportkosten die Produktion unwirtschaftlich gemacht hätten.
Zukunft der Mitarbeiter und Hoffnung auf Neustart
Die 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betriebs erhalten vorerst für drei Monate Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit. Wie es danach weitergeht, ist derzeit offen. Fruchtwerk Milke wurde 2014 gegründet und verarbeitete am Standort Bad Sassendorf jährlich rund 1.000 Tonnen Obst und Rhabarber. Neben dem Vertrieb an Supermärkte bot das Unternehmen auch Lohnmosterei für Obstbaubetriebe und Hofläden an. Trotz der schwierigen Situation zeigt sich Gründer Florian Milke kämpferisch und hält eine Wiederaufnahme des Betriebs nach einer Restrukturierung für möglich, auch wenn ein Neustart derzeit ungewiss ist.