
Deutsche Firmen im Wettlauf um „Deep-Strike-Drohnen“ für die Bundeswehr
Deutschland plant die Entwicklung und Beschaffung von "Deep-Strike-Drohnen", unbemannte Kampfflugzeuge mit großer Reichweite, die Ziele tief im feindlichen Hinterland angreifen können. Bis 2029 sollen die ersten dieser Drohnen einsatzbereit sein. Mehrere deutsche Rüstungsunternehmen und Start-ups arbeiten bereits an Konzepten, um die militärische Verteidigungsfähigkeit Europas zu stärken.
Deutsche Rüstungsfirmen im Wettlauf um den Bundeswehr-Auftrag
Die Bundeswehr hat führende deutsche Rüstungshersteller und innovative Start-ups beauftragt, Konzepte für diese neuen Kampfdrohnen zu entwickeln. Drei Konsortien sind derzeit aktiv an der Ausarbeitung konkreter Pläne beteiligt. Ziel ist es, die militärischen Fähigkeiten Deutschlands und Europas zu erweitern und auf potenzielle Bedrohungen aus der Ferne reagieren zu können.
- Beschleunigte Beschaffung: Verteidigungsminister Boris Pistorius betont die Notwendigkeit, die Beschaffung zu beschleunigen, um die Sicherheit Deutschlands zu erhöhen.
- Europäische Führungsrolle: Deutschland soll eine führende Rolle bei der Umsetzung des "European Long Range Strike Approach" (ELSA) übernehmen.
Konsortien und ihre Ansätze
Zu den beteiligten Unternehmen gehören Branchengrößen wie Airbus Defence und Rheinmetall, sowie das auf künstliche Intelligenz spezialisierte Münchner Start-up Helsing. Airbus Defence kooperiert dabei mit dem US-amerikanischen Drohnenanbieter Kratos. Gemeinsam wollen sie die fortschrittliche Kampfdrohne "Kratos XQ-58A Valkyrie" für europäische Anforderungen modifizieren. Michael Schöllhorn, CEO von Airbus Defence, äußerte sich zuversichtlich, dass diese Partnerschaft den europäischen Streitkräften "noch vor Ende des Jahrzehnts entscheidende Fähigkeiten" zur Verfügung stellen wird.
Helsing verfolgt einen eigenständigen Ansatz und plant ein rein deutsches Projekt. Firmenchef Gundbert Scherf erklärte, dass das Unternehmen sich intensiv mit dem Thema "Luftdominanz" auseinandersetzt und daran arbeitet, technologische Lücken zu schließen. Das Unternehmen befindet sich derzeit noch in der Designphase für seine neue Kampfdrohne.
Bestätigung und Ausblick
Das Bundesverteidigungsministerium hat erste Informationsgespräche bestätigt, gibt jedoch zu internen Details zur Fähigkeitsplanung noch keine Auskunft. Konkrete Ausschreibungen stehen noch aus. Der Bedarf an modernen Langstreckenwaffen ist jedoch hoch, da die NATO und die Bundeswehr "Deep Precision Strikes" zur Stärkung ihrer militärischen Kapazitäten priorisieren.