EU-Kommission lockert offenbar Verbrenner-Aus: Kompromiss für 2035 in Sicht
Die Europäische Kommission plant offenbar, das für 2035 beschlossene Aus für Neuzulassungen von Verbrennungsmotoren aufzuweichen. Berichten zufolge soll statt eines vollständigen Verbots eine Reduzierung der CO₂-Emissionen um 90 Prozent angestrebt werden. Dies würde bedeuten, dass auch nach 2035 noch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zugelassen werden könnten, sofern sie die neuen Emissionsstandards erfüllen.
Wichtige Punkte
- Die EU-Kommission erwägt eine Aufweichung des Verbrenner-Aus für 2035.
- Statt eines 100-Prozent-Emissionsziels wird eine Reduzierung um 90 Prozent diskutiert.
- Auch nach 2040 soll es keine vollständige Quote geben.
- Die Entscheidung hängt von der Zustimmung des Europäischen Parlaments und der Mitgliedstaaten ab.
Hintergrund des Kompromisses
Nachdem die ursprüngliche Regelung, die ab 2035 keine Neuzulassungen von Fahrzeugen mit klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO₂) mehr erlauben sollte, auf Kritik von Industrie und einigen Mitgliedstaaten stieß, kündigte die Kommission eine Überprüfung an. Die nun im Raum stehenden Vorschläge sollen angeblich am kommenden Dienstag vorgestellt werden. Diese könnten einen Weg für die Automobilindustrie ebnen, die weiterhin Verbrennungsmotoren anbieten möchte, solange diese deutlich umweltfreundlicher sind.
Neue Emissionsziele ab 2035
Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Parlament, Manfred Weber, deutete gegenüber der "Bild"-Zeitung an, dass ein Kompromiss gefunden wurde. Demnach müssten Neuwagen ab 2035 nicht mehr vollkommen emissionsfrei sein. Eine Reduzierung der CO₂-Emissionen um 90 Prozent wird als neues Ziel genannt. Dies würde faktisch das Ende des strikten Verbots bedeuten und den Weg für eine Übergangsphase ebnen, in der auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden oder über fortschrittliche Abgasreinigungssysteme verfügen, weiterhin eine Rolle spielen könnten.
Ausblick und weitere Maßnahmen
Sollten sich die Berichte bestätigen und die vorgeschlagenen Änderungen von Parlament und Mitgliedstaaten abgesegnet werden, wäre das bisherige Verbrenner-Aus in seiner jetzigen Form vom Tisch. Die EU-Kommission hat sich zu dem Bericht zunächst nicht geäußert. Neben den Anpassungen beim Verbrenner-Aus plant die Kommission voraussichtlich auch weitere Maßnahmen bezüglich Batterietechnologien und die Förderung klimafreundlicherer Dienstwagen.

