G20-Milliardäre verzeichnen Vermögenszuwachs von 2,2 Billionen Dollar
Das Vermögen der reichsten Individuen in den G20-Staaten ist im vergangenen Jahr um beeindruckende 2,2 Billionen US-Dollar angewachsen. Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Entwicklungsorganisation Oxfam hervor, die kurz vor dem G20-Gipfel in Johannesburg veröffentlicht wurde. Die Superreichen konnten ihr Gesamtvermögen von 13,4 auf 15,6 Billionen Dollar steigern.
Wichtige Erkenntnisse
- Der Zuwachs des Vermögens der G20-Milliardäre übersteigt die Kosten, um Milliarden von Menschen aus der Armut zu befreien.
- Oxfam fordert die Einrichtung eines internationalen Gremiums zur Bekämpfung von Ungleichheit und die Umsetzung einer globalen Superreichensteuer.
- Die Bekämpfung von Ungleichheit ist ein zentrales Thema des bevorstehenden G20-Gipfels.
Oxfams Analyse und Forderungen
Laut Oxfam hätte der Zuwachs des Vermögens der G20-Milliardäre ausgereicht, um 3,8 Milliarden Menschen aus der Armut zu helfen. Die Kosten dafür werden auf 1,65 Billionen Dollar pro Jahr geschätzt, was die Menschen über die von der Weltbank definierte Armutsgrenze von 8,30 Dollar pro Tag heben würde.
Die Organisation appelliert an die Staats- und Regierungschefs der G20, ein internationales Gremium zur Bekämpfung von Ungleichheit zu schaffen, ähnlich der Rolle des Weltklimarats (IPCC) bei der Klimakrise. Zudem wird die Umsetzung der auf dem G20-Gipfel in Brasilien initiierten globalen Besteuerung von Superreichen gefordert und Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit sollen rückgängig gemacht werden.
"Notstand der Ungleichheit"
Die Bekämpfung der Ungleichheit steht im Mittelpunkt des G20-Gipfels. Die südafrikanische G20-Präsidentschaft hat eine umfassende Analyse in Auftrag gegeben, die von einem Sonderausschuss unabhängiger Experten unter der Leitung des Wirtschafts-Nobelpreisträgers Joseph Stiglitz erstellt wurde. Dieser Ausschuss spricht von einem "Notstand der Ungleichheit", der der Menschheit schweren Schaden zufüge.
Tobias Hauschild, Leiter des Bereichs Soziale Gerechtigkeit bei Oxfam Deutschland, betonte die Notwendigkeit für die G20-Staats- und Regierungschefs, sich klar für die Schaffung eines solchen Gremiums zur Bekämpfung der Ungleichheit auszusprechen.
G20-Gipfel in Südafrika
Bundeskanzler Friedrich Merz nimmt trotz der Absagen der Präsidenten der USA und Chinas am Gipfel in Südafrika teil. Die Bundesregierung bezeichnete das Format als wichtig für die Abstimmung mit führenden Industrie- und Schwellenländern.

