
Deutsche Bahn enthüllt 13-Jahres-Sanierungsplan: Massive Streckensperrungen ab 2025 erwartet
Die Deutsche Bahn hat einen umfassenden Sanierungsplan für ihr Hochleistungsnetz bis 2036 vorgelegt. Dieser Plan sieht vor, dass zahlreiche stark frequentierte, aber überalterte Bahnstrecken in den kommenden Jahren generalsaniert werden. Dies wird unweigerlich zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr führen, da die betroffenen Abschnitte jeweils für rund ein halbes Jahr voll gesperrt werden müssen.
Wichtige Eckpunkte des Sanierungskonzepts
- Die Generalsanierungen erstrecken sich bis ins Jahr 2036.
- Insgesamt sind 42 Korridore im Hochleistungsnetz betroffen.
- Die Strecken werden für etwa sechs Monate voll gesperrt, danach sollen sie mindestens fünf Jahre störungsfrei bleiben.
- Der Plan wurde in Abstimmung mit dem Bund und der Transportbranche entwickelt.
Zeitplan für die Generalsanierungen
Die Modernisierung der überalterten Infrastruktur ist dringend notwendig, um die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des Netzes zu verbessern. Die Bahn hat nun eine detaillierte Reihenfolge der Sanierungen festgelegt, die in enger Abstimmung mit dem Bund erfolgte. Bereits im kommenden Jahr (2025) sind Generalsanierungen auf den Korridoren Hagen-Wuppertal-Köln, Nürnberg-Regensburg, Obertraubling-Passau sowie Troisdorf-Unkel/Unkel-Wiesbaden geplant. Für 2027 sind weitere Erneuerungen und Modernisierungen auf den Strecken Rosenheim-Salzburg, Lehrte-Berlin, Bremerhaven-Bremen und Fulda-Hanau vorgesehen.
Die Generalsanierungen begannen bereits im Vorjahr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Aktuell laufen Arbeiten zwischen Hamburg und Berlin sowie zwischen Emmerich und Oberhausen.
Die neue Reihenfolge ab 2028 sieht wie folgt aus:
- 2028: Köln-Koblenz/Koblenz-Mainz, München-Rosenheim, Hagen-Unna-Hamm, Lübeck-Hamburg
- 2029: Hamburg-Hannover, Würzburg-Ansbach-Treuchtlingen, Forbach-Ludwigshafen, Aachen-Köln
- 2030: Stuttgart-Ulm, Stendal-Magdeburg, Uelzen-Stendal, Frankfurt-Heidelberg
- 2031: Mannheim-Karlsruhe, Lehrte-Groß Gleidingen, Bremen-Hamburg, Würzburg-Nürnberg
- 2032: Bebra-Erfurt, Bebra-Fulda, Münster-Recklinghausen, Weddel-Magdeburg
- 2033: Bremen-Osnabrück, Osnabrück-Münster, Hamm-Düsseldorf-Köln
- 2034: Bremen/Rotenburg-Wunstorf, Kassel-Friedberg, Ulm-Augsburg
- 2035: Minden-Wunstorf, Nordstemmen-Göttingen
- 2036: Flensburg-Hamburg
Reaktionen aus der Transportbranche
Verbände wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Mofair begrüßen die nun geschaffene terminliche Klarheit, die eine bessere Planung für die Verkehrsunternehmen ermöglicht. Dennoch äußern sie Bedenken. Der VDV kritisiert, dass Umleiterstrecken oft unzureichend vorbereitet seien und die Sperrkonzepte zu schematisch durchgeführt würden, was das Netz systematisch überlaste. Mofair betont, dass wesentliche Fragen im Zusammenhang mit den Generalsanierungen noch offen seien, was eine abschließende Bewertung des Plans erschwere.
Die umfangreichen Bauarbeiten werden voraussichtlich zu deutlichen Einschränkungen im Personen- und Güterverkehr führen, da Güterzüge oft längere Umwege in Kauf nehmen müssen.