
Insolvenz in Sachsen: Online-Händler Huboo schließt deutschen Standort
Die deutsche Tochtergesellschaft des britischen Online-Händlers Huboo, die Huboo E-Commerce Technologies GmbH, ist insolvent. Dies führt zur Schließung des Standorts in Gerichshain bei Leipzig und zum Verlust von 15 Arbeitsplätzen. Ursprüngliche Pläne, von Sachsen aus den europäischen Markt zu erobern und 250 neue Jobs zu schaffen, sind damit gescheitert.
Wichtige Erkenntnisse
- Die deutsche Tochtergesellschaft des britischen Online-Händlers Huboo ist insolvent.
- Der Standort in Gerichshain bei Leipzig wurde geschlossen.
- 15 Mitarbeiter wurden entlassen.
- Ursprüngliche Expansionspläne für Deutschland und Osteuropa sind gescheitert.
- Hauptursache sind ausbleibende Zahlungen der britischen Muttergesellschaft.
Huboos Ambitionen in Deutschland
Huboo ist spezialisiert auf Logistikdienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen, einschließlich Versand, Verpackung und Retourenabwicklung. Seit 2022 hatte das Unternehmen eine Lagerhalle in Gerichshain bei Leipzig angemietet, um von dort aus den deutschen und osteuropäischen Markt zu erschließen. Es gab sogar Pläne, 250 neue Arbeitsplätze zu schaffen und weiter zu expandieren. Diese ambitionierten Vorhaben sind nun mit der Insolvenz der deutschen Tochtergesellschaft hinfällig geworden.
Gründe für das Scheitern
Insolvenzverwalter Rüdiger Bauch nennt mehrere Gründe für die Insolvenz. Zum einen habe die „allgemeine Marktlage“ mit steigenden Preisen den erwarteten Boom im Onlinehandel nach der Corona-Pandemie gestoppt, wodurch das für Huboo notwendige Wachstum ausblieb. Entscheidender war jedoch die Struktur des deutschen Tochterunternehmens: Die Huboo E-Commerce Technologies GmbH agierte als Subunternehmer und hatte nur einen einzigen Kunden – die englische Muttergesellschaft. Aufgrund eigener finanzieller Schwierigkeiten stellte die britische Huboo seit Anfang des Jahres die Zahlungen an ihre deutsche Tochter ein. Die Aufrechterhaltung des Betriebs in Machern (Gerichshain) wurde für die englische Muttergesellschaft offenbar zu teuer.
Konsequenzen und Ausblick
Der Geschäftsbetrieb in Deutschland wurde bereits eingestellt, und die 15 Angestellten wurden gekündigt. Das Amtsgericht Leipzig hat ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der deutschen Tochtergesellschaft eröffnet. Für die kontinentaleuropäischen Geschäfte hat Huboo laut Insolvenzverwalter Bauch mittlerweile ein neues Unternehmen in den Niederlanden gegründet, das diese Aufgaben in Zukunft übernehmen soll.